Noch vor 15 Jahren wurde ein Coachee, der ein Coaching für sich beanspruchte, als in fragwürdiger Weise hilfsbedürftig oder ein Fall für die Therapie wahrgenommen. Erfreulicherweise hat sich die Einstellung des Top Level Managements und der Führungskräfte des mittleren Managements bezüglich Coaching geändert. In einigen Unternehmen existieren Coaching Pools mit entsprechend ausgebildeten Coaches. Immer mehr Führungskräfte aus allen Bereichen greifen auf die Hilfe, vorzugsweise externer Coaches zu, weil sie schwierige Aufgaben bewältigen müssen, für wichtige Fragen der eigenen Entwicklung Antworten suchen oder als neuer Mitarbeiter den Posten eines Geschäftsführers antritt.

Welche Gründe auch immer vorliegen: Sie haben sich für ein Coaching entschieden!
Sehr gut! Dann soll Ihnen dieser Beitrag helfen, das Beste aus Ihrem Coaching herauszuholen.

Vor Ihrem Coaching sind einige Fragen und Standpunkte hervorzuheben.

11 Punkte, auf die Sie als Führungskraft achten sollten, wenn Sie gecoacht werden:

  1. Besitzt der Coach ausreichend Lebens- und Praxiserfahrung? Das Durchschnittsalter eines erfahrenen Coaches in Deutschland beträgt 50 Jahre. Er arbeitet bzw. hat als Führungskraft gearbeitet und hat ca. 14 Jahre Coaching -Erfahrung.
  2. Achten Sie darauf, dass der Coach eine neutrale Position einnimmt. Er ist zwar von Ihrem Chef beauftragt worden, der ihn bezahlt, sollte jedoch nicht dessen verlängerter Arm sein.
  3. Sie sollten sich auf gleicher Augenhöhe begegnen. Väterliche Ratschläge, aus dem Eltern-Ich (Transaktionsanalyse) des Coaches sind hier fehl am Platz und wenig hilfreich bei Ihrer Lösungsfindung.
  4. Auch sollte der Coach seine Rolle als Coach wahren und sich nicht als der bessere oder erfahrenere Vorgesetzte verstehen, nach dem Motto: „Das habe ich früher anders gemacht“ oder „Das müssen Sie so machen“.
  5. Klären Sie im Vorfeld Ihre Ziele. Was soll nach dem Coachingprozess anders sein? Wie soll es nach dem Coaching sein? Achten Sie darauf, dass Sie realistische Ziele definieren. Formulieren Sie, was Sie erreichen wollen. Vermeiden Sie „Nicht-Ziele“! Eine andere Person zu verändern, ist kein Ziel. Beschränken Sie sich auf das, was Sie konkret beeinflussen können.
  6. Beschreiben Sie Ihre Situation so genau wie möglich. Achten Sie auf Details.
  7. Begegnen Sie Ihrem Coach als jemandem, der Sie bei Ihrer Lösungsfindung begleitet. Denn genau das ist seine Aufgabe. Er wird Sie zu keinem Zeitpunkt beurteilen.
  8. Erwarten Sie keine Lösungen vom Coach und drängen Sie ihn nicht, Ihnen zu sagen, wie Sie es seiner Meinung nach besser machen könnten. Im Coachingprozess geht es um Unterstützung des Coachees bei dessen individueller Lösungsfindung.
  9. Achten Sie darauf, dass der Coach über ein ausgewogenes Repertoire an Coaching-Tools verfügt wie z.B.: systemischer Ansatz, Arbeit mit Kommunikations- oder Konfliktmodellen, Umdeutung (Refraiming), paradoxe Intervention, Fragetechniken, Skalierung subjektiver Wahrnehmung.
  10. Erwarten Sie vom Coach auch Beratung? Nicht alle Coaches tun dies.
  11. Last but not least: Stimmt die Chemie zwischen dem Coach und Ihnen? Diese Frage sollten Sie als letztes beantworten.

Haben Sie diese 11. Punkte mit positiven Ergebnis überprüft, steht Ihrem erfolgreichen Coaching nichts mehr im Wege.